Auftakt: Spagat oder Widerspruch
Recht als Bezugspunkt einer emanzipatorischen Linken?
Von Globalen Sozialen Rechten (GSR) ist viel die Rede. Auch in der radikalen Linken gibt es eine geradezu inflation�re Bezugnahme auf GSR, verbunden mit der Hoffnung, unter diesem Stichwort verschiedene K�mpfe zu b�ndeln, Verbindungen herzustellen, wieder in die Offensive zu kommen. Und in der Tat wurden hierzulande vermehrt Mobilisierungen mit Forderungen nach Rechten verbunden, sei es in der Kampagne Block G8 als Teil der Aktionen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm, den Aufrufen zu der Demonstration gegen den �berwachungsstaat oder zum Euromayday. Aber kann die Forderung nach Rechten tats�chlich die Auseinandersetzungen in unterschiedlichen Feldern, in unterschiedlichen Regionen verbinden und st�rken?
Lange Jahre neoliberaler Politik und die sie begleitenden Kriege haben weltweit das Elend und die soziale Polarisierung versch�rft und die Zahl der Marginalisierten - der "�berfl�ssigen" - ansteigen lassen. Aufgefangen werden diese in Slums, Banlieus, Gef�ngnissen, Fl�chtlingslagern. Hinzu kommen die vielfachen und allt�glichen Diskriminierungen entlang der Linien Geschlecht, Ethnizit�t, Religion, Klasse. Widersetzt sich Bezugnahme auf Rechte diesen Ausschlussmechanismen und bietet sie M�glichkeiten f�r die Entwicklung kraftvoller, emanzipatorischer Bewegungen - oder sind es ganz andere K�mpfe, die Widerst�ndigkeiten st�rken und Risse im herrschaftlichen Gef�ge entstehen lassen?
Das Auftaktpodium des Buko31 wird sich mit diesen Fragen auseinandersetzen und sie aus verschiedenen Blickwinkeln diskutieren. Ist eine herrschaftskritische Bezugnahme auf Rechte m�glich und wie k�nnte sie aus der Sicht unterschiedlicher Bewegungen aussehen? Geh�rt der Begriff des Rechts in das Diskursvokabular der Herrschenden und sollten wir ihn dort lassen oder gibt es gute Gr�nde, ihn sich anzueignen? Und: Was unterscheidet den Diskurs um GSR eigentlich von der Diskussion um politische, kulturelle, soziale Menschenrechte - und warum wird auf diese kein Bezug mehr genommen?
Jetzt erst Recht! Pro und Kontra GSR
Es diskutieren:
Iris Nowak (AK-Redaktion, Hamburg),
Tom�s Herreros (Ateneu candela, Barcelona),
Detlef Hartmann (Rechtsanwalt, K�ln),
Gaston Ebua (The Voice Refugee Forum, London).