LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, LIEBE ABONNENTINNEN*,

eigentlich sollte dieser Newsletter noch vor Weihnachten fertig werden, aber nicht zum ersten Mal kam es in diesem Jahr anders als geplant. So ist der Newsletter auch etwas kürzer als gewohnt, aber der Dezember ist ja auch nicht mehr sehr lange. Das neue Jahr steht vor der Tür und wir alle sind gespannt was es bringen wird. Wir hoffen auf das Beste, aber neben einigen anderen unerfreulichen Entwicklungen in der Welt ist auch offensichtlich, dass die Coronapandemie nicht vorbei ist. Die Patente für die Impfstoffe sind immer noch nicht freigegeben und vermutlich werden uns auch im neuen Jahr wieder einige Enschränkungen erwarten. Aber die BUKO hat zwischenzeitlich einen pragmatischen Umgang damit gefunden und so hat sich trotz erschwerter Corona-Bedingungen in den vergangenen Monaten dennoch einiges in der BUKO getan. Es wurden nicht nur zahlreiche interne Treffen online organisiert, sondern mit „talk & act“ auch eine Online-Seminarreihe durchgeführt, die gut angenommen wurde. Und im Frühsommer haben wir einen ganzen BUKO-Kongress online veranstaltet. Natürlich ist ein Online-Kongress kein vollwertiger Ersatz für einen klassischen BUKO, aber der BUKO39 wurde mehr als eine reine Notlösung. So hatten wir internationale Diskussionsforen, die wir in Präsenz niemals so divers hätten besetzen können. Den Kongress haben wir (wie auch alle anderen Online-Veranstaltungen) bewusst mit Open-Source-Software und kleinen Technikkollektiven umgesetzt. Das war auf jeden Fall eine logistische Herausforderung, aber eine politische Entscheidung, die den Aufwand wert war.

Auf dem BUKO39 ist auch die Initiative für einen neuen Arbeitsschwerpunkt in der BUKO entstanden,  der sich mit Digitalisierung aus internationalistischer Perspektive befassen wird. Interessierte können gerne dazukommen. Mehr dazu in diesem Newsletter.

Ebenfalls aus dem BUKO39 ist eine Initiative hervorgegangen die prüfen will, mit welchen anderen Bündnissen und Netzwerken wir uns als BUKO enger austauschen wollen. Vor allem die Global Tapestry of Alternatives (GToA), ein „Netzwerk der Netzwerke“, initiiert in Ländern des „globalen Südens“, hat auf dem BUKO39 das Interesse bestärkt, über Möglichkeiten der (internationalen) Vernetzung nachzudenken. Auf einem Nachfolgetreffen Mitte November haben sich Interessierte zusammengefunden, um die Vernetzungsmöglichkeiten mit dem GtoA zu sondieren. Sie werden sich das „Netzwerk der Netzwerke“ anschauen und es gegebenenfalls auf einer oder mehreren Veranstaltungen vorstellen.Wir halten euch dazu auf dem Laufenden.

Auch die Internationalismus-Diskussion wollen wir im nächsten Jahr wieder aufgreifen. Was sich daran anschließt, hängt von uns allen ab.

Es hat gut getan, im Laufe des vergangenen Jahres viele von euch wieder gesehen zu haben, wenn auch vorerst nur im Kachelformat. Das wird sich hoffentlich bald wieder ändern. Bis dahin freuen wir uns wenigstens über die logistischen Erleichterungen der Online-Projekte, denn für ein bundesweites Netzwerk und für den internationalen Austausch ist es durchaus von Vorteil, wenn wir zusammenkommen können, ohne dafür aufwendige Reisen auf uns nehmen zu müssen.

Es gibt auf jeden Fall einige Ideen und die Motivation neue Projekte anzugehen. All dass kann aber nur klappen, wenn es uns gelingt der BUKO die nötigen finanziellen Mittel dafür zu verschaffen. Leider sind auch Mitgliedsgruppen und Einzelmitglieder sowie Unterstützer*innen der BUKO in finanzielle Schieflagen geraten und mussten ihre finanzielle Unterstützung einstellen. Wir wissen, dass dies oft schweren Herzens passierte und hoffen, dass es für alle bald wieder besser läuft. Auch wir sind leider mehr als vor Ausbruch der Pandemie auf Spenden angewiesen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen – dafür brauchen wir eure Hilfe! Ob Einzelspende oder Dauerauftrag - jeder Euro zählt!

Der Trägerverein der BUKO ist gemeinützig anerkannt, ihr könnt eure Spenden daher auch steuerlich absetzen. Nutzt also entweder noch die Chance auf den letzten Moment in diesem Jahr zu spenden oder ganz in Ruhe im neuen Jahr. Mehr dazu im Newsletter oder auf der BUKO-Spenden-Website:

www.buko-braucht-kohle.de/startseite-1

Und natürlich hoffen wir darauf, dass wir uns bald bei einer der nächsten (BUKO-)Aktivitäten wiedersehen.

Bis dahin viel Spaß beim Lesen. Kommt gut ins neue Jahr, bleibt gesund und solidarisch.

Eure Redaktion des BUKO-Newsletter

 

 

AKTUELLES AUS DER BUKO

Arbeitsschwerpunkt Digitalisierung in Gründung

Im November haben sich erstmals einige Menschen in Hamburg (und online) zusammengefunden, um die Möglichkeit eines Arbeitsschwerpunkts Digitalisierung der Buko auszuloten. In der Folge fanden mehrere online-Treffen statt, in denen es um Themenfindung und Ausgestaltung des Arbeitsschwerpunkts ging. Grundlegend geht es im Arbeitsschwerpunkt darum, sich kritisch mit Digitalisierung aus (internationalistischer) Bewegungsperspektive auseinanderzusetzen.

Als erstes wird sich der Arbeitsschwerpunkt in spe ab Anfang nächsten Jahres schwerpunktmäßig mit dem Themenkomplex „Smart City“ beschäftigen.

Der Arbeitsschwerpunkt Digitalisierung ist offen für alle und freut sich auf Menschen, die sich an den Diskussionen beteiligen wollen. Bei Interesse schreibt einfach ein kurze Mail an asdigitalisierung@buko.info.

 

BUKO Spendenkampagne: Booster für die BUKO!

Leider braucht die BUKO auch diesen Winter wieder eine Spendenkampagne um ihe Arbeit fortsetzen zu können. Verbreitet gerne den Spendenaufruf weiter! Hier der Spendenaufruf:

 

Booster für die BUKO – Wir brauchen eure Finanzspritze!

Wie kommen wir einigermaßen sicher durch den Winter und auch durch das nächste Jahr?

Diese Frage stellt sich auch dieses Jahr wieder, angesichts der prekären Finanzlage der BUKO. Die Antwort kann eure Finanzspritze sein, denn ohne geht es nicht weiter.

Das letzte Jahr war (nicht nur für die BUKO) geprägt von Ausnahmezuständen. Wie viele andere war auch die BUKO von den Folgen der Pandemie betroffen und musste finanziell Einbußen hinnehmen. Dabei war die finanzielle Lage der BUKO ohnehin schon sehr prekär.

Aktiv ohne Kohle...

Aber gleichzeitig tut sich auch einiges bei der BUKO, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. So konnten wir lange Zeit keine Präsenzveranstaltungen und Treffen organisieren. Die Welt brennt mehr denn je und gleichzeitig wurden wir zum Stillhalten verdonnert – das erzeugte eine beklemmende Gefühlslage. Um diese Starre zu durchbrechen, sind wir neue Wege gegangen und haben aus der Not eine Tugend gemacht. So kam es dazu, dass auch die BUKO ihre Aktivitäten in den digitalen Raum ausgeweitet hat. Es wurden nicht nur zahlreiche interne Treffen online organisiert, sondern mit „talk & act“ auch eine Online-Seminarreihe durchgeführt, die sehr gut angenommen wurde.

Und es kam noch besser, wir haben einen ganzen BUKO-Kongress online veranstaltet. Auch wir hätten das vor wenigen Jahren noch für völlig unmöglich gehalten und offen gesagt, ist diese Idee auch nur aus der Not heraus geboren. Wir wollten den angesetzten BUKO 39 nicht noch weiter auf unbestimmte Zeit verschieben. Und natürlich ist ein Online-Kongress kein vollwertiger Ersatz für einen klassischen BUKO, aber der BUKO39 wurde mehr als eine reine Notlösung. So hatten wir sehr internationale Diskussionsforen, die wir in Präsenz niemals so divers hätten besetzen können. Den Kongress haben wir bewusst mit Open-Source-Software und kleinen Technikkollektiven umgesetzt. Das war auf jeden Fall eine logistische Herausforderung und auch sicher nicht günstiger als kommerzielle Anbieter*innen. Aber eine politische Entscheidung, die den Aufwand absolut wert war. Es hat gut getan, viele von euch mal wieder gesehen zu haben, wenn auch vorerst nur online.

Nach dem Kongress ist vor dem…

Und es gibt einiges vom BUKO39, an das wir anknüpfen können. Wie genau, das müssen die nächsten Monate zeigen. Da die Pandemie offensichtlich noch nicht vorüber ist, planen wir auch für das nächste Jahr wieder Online-Veranstaltungen um handlungsfähig zu bleiben. Für ein bundesweites Netzwerk und für den internationalen Austausch ist es auch durchaus von Vorteil, wenn wir zusammenkommen können, ohne dafür aufwendige Reisen auf uns nehmen zu müssen. Aber keine Sorge, die BUKO wird zukünftig sicher nicht ausschließlich Onlineveranstaltungen machen. Sobald es wieder gut möglich wird, werden wir uns natürlich auch wieder in Präsenz treffen. Aber wir sehen auch positive Effekte der digitalen Vernetzung, bei all den damit einhergehenden Nachteilen.

Neuer Arbeitsschwerpunkt in Gründung

Dazu passt es, dass sich aus dem BUKO39 heraus eine Initiative für einen neuen BUKO-Arbeitsschwerpunkt gefunden hat. Dieser will sich mit Digitalisierung aus internationalistischer Perspektive befassen und dabei unter anderem untersuchen, welche Rolle die Digitalisierung für (oder auch gegen) soziale Bewegungen spielt. Der Arbeitsschwerpunkt ist noch in der Findungsphase, aber es gab auf einigen Online-Treffen bereits regen Zuspruch. Wenn ihr auch Interesse habt um mitzumachen oder zuerst mal mehr zu erfahren, dann meldet euch gerne bei martin@buko.info, solange der Arbeitsschwerpunkt noch keine eigene Kontaktmöglichkeit hat.

Allein machen sie dich ein…

Ebenfalls aus dem BUKO39 ist eine Initiative hervorgegangen um sich mit anderen Bündnissen und Netzwerken enger auszutauschen. Keine leichte Angelegenheit, so ist es doch schon schwer genug die BUKO als Netzwerk zusammen zu bringen. Aber vor allem die Global Tapestry of Alternatives (GToA), ein Netzwerk der Netzwerke, initiiert im Globalen Süden, hat auf dem BUKO39 das Interesse bestärkt um über Möglichkeiten der (internationalen) Vernetzung nachzudenken. Hier haben sich nach dem Kongress auf einem Nachfolgetreffen Mitte November einige Interessierte zusammengefunden um die Vernetzungsmöglichkeiten zu sondieren. Sie werden sich die GToA näher anschauen und gegebenenfalls mit einer oder mehrerer Veranstaltungen vorstellen.Wir halten euch dazu auf dem Laufenden.

Und auch die Internationalismus-Diskussion werden wir wieder aufgreifen. Da auch immer wieder neue Leute dazukommen, wollen wir die bisherigen Diskussionen in der BUKO um Internationalismus in einer oder mehreren Veranstaltungen vorstellen und aufgreifen. Was sich daran anschließt, hängt von uns allen ab und wird sich dann zeigen.

Das leidige Geld...

Ihr seht also, es gibt auf jeden Fall einige Ideen und auch die Motivation neue Projekte anzugehen. Aber all dass klappt nur, wenn es uns gelingt der BUKO dafür die nötigen finanziellen Mittel zu verschaffen. Leider sind auch Mitgliedsgruppen und Einzelmitglieder sowie Unterstützer*innen der der BUKO in finanzielle Schieflagen geraten und mussten ihre finanzielle Unterstützung einstellen. Wir wissen, dass dies oft schweren Herzens passierte und hoffen für euch alle, dass es bald wieder besser läuft. Aber deswegen sind wir leider auch mehr denn je auf Spenden angewiesen.

Wir lassen uns nicht unterkriegen – aber dafür brauchen wir eure Hilfe!

Ob Einzelspende oder Dauerauftrag - jeder Euro zählt!

 

SPENDENKONTO der BUKO:

Verein zur Förderung entwicklungspädagogischer Zusammenarbeit (VzF) e.V.

Evangelische Bank

IBAN DE82 5206 0410 0006 422 160

BIC GENODEF1EK1

Der VzF e.V., der Trägerverein der BUKO, ist gemeinnützig.  Spenden sind daher auch steuerlich absetzbar. Bis 200 EUR gilt der Einzahlungsbeleg als Quittung gegenüber dem Finanzamt. Und wir stellen euch natürlich auch Spendenquittungen aus.

 

MELDUNGEN

bell hooks am 15. Dezember verstorben

Während der Zusammenstellung der Meldungen für diesen Newsletters ist bell hooks verstorben. „Man kann zahlreiche Bücher über Klassismus, Feminismus oder Rassismus lesem, aber kaum ein Text kann in seiner Klarheit, Schärfe und Unmittelbarkeit mit bell hooks’ Texten mithalten. Jeder Satz ist ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die Klassendifferenzen unsichtbar machen oder Rassismus und Sexismus totschweigen wollen (…) ihr Plädoyer für eine klassenlose Gesellschaft ist aktueller denn je.“ Ein Nachruf der Autorin Marlen Hobrack in der taz vom 16.12.

taz.de/Nachruf-auf-bell-hooks/!5818801/

 

Die indische Anwältin Sudha Bharadwaj auf Kaution aus Gefängnis entlassen

Die indische Anwältin Sudha Bharadwaj wurde auf Kaution aus dem Gefängnis entlassen. Bürgerrechtsgruppen fordern weiterhin die Freilassung aller BK-Angeklagten. Sie begrüßten zwar die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, Sudha Bharadwaj gegen Kaution freizulassen, forderten aber gleichzeitig die Freilassung aller Menschenrechtsverteidiger*innen, die im Fall Bhima Koregaon (BK) in den letzten drei Jahren verhaftet wurden. Mehr dazu unter www.counterview.net/2021/12/bail-to-sudha-bharadwaj-civil-rights.html

Die Menschen in Indien erleben einen beispiellosen autoritären Rechtsruck. Die hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi ist der politische Flügel des am längsten bestehenden faschistischen Freiwilligenkorps der Welt: der Rashtriya Sayamsevak Sangh (RSS). Sie entwickelte sich zusammen mit den Ideologien des deutschen Naziregimes und des italienischen Faschismus und unterhielt enge Verbindungen zu deren Führung.Mit ihrem Machtantritt hat der RSS-BJP-Nexus die Gesellschaft in vielerlei Hinsichtgespalten. Dissident*innen werden nach äußerst repressiven "Anti-Terror"-Gesetzen ins Gefängnis geworfen. Der Bhima-Koregaon-Fall ist einer der eklatantesten Fälle von Repressionen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen in Indien. Sechzehn Aktivist*innen, Akademiker*innen, Anwält*innen und Autor*innen sind seit 2018 inhaftiert, weil sie die Rechte der von der Regierung unterdrückten Menschen verteidigt haben. Ihre Inhaftierung wurde mit gefälschten Beweisen begründet. India Justice Project Eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, unter ihnen einige, die von der Repression in Indien persönlich betroffen sind, rufen in Deutschland dazu auf, sich in einer systematischen und nachhaltigen Kampagne zusammenzuschließen, um für die Situation der politischen Gefangenen in Indien zu sensibilisieren und Druck auf die deutsche Regierung auszuüben, damit sie sich für deren Freiheit und den Schutz der demokratischen Rechte in Indien einsetzt. Informationen zu der Kampagne hier: www.indiajusticeproject.de #FreeBK16. #FreeThemAll

Im Windschatten der Corona-Pandemie hatte die indische Regierung im September 2020 drei neue Gesetze auf den Weg gebracht, die den Landwirtschaftssektor der Macht großer Agrarkonzerne ausgeliefert hätten. Mit der Rücknahme der Gesetze am 22. November 2021 hat die indische Regierung dem anhaltenden Druck einer breiten Protestbewegung nachgegeben, die sich, angeführt von den bäuerlichen Gewerkschaften, vor fast genau einem Jahr vor den Toren von New Delhi formierte. Am 26. November 2021 jährte sich ihr ungebrochener Widerstand, in dem Frauen eine wichtige Rolle spielen. Der Protest hatte sich zur größten und am längsten andauernden gewaltfreien Bewegung in der Geschichte Indiens entwickelt. Die Rücknahme der Landwirtschaftsgesetze ist ihr historischer Erfolg.

 

VERÖFFENTLICHUNGEN

Neues Medienprojekt Speak Up!

Ein neues Medienprojekt Speak Up! des Redaktionsnetzwerkes Südasien (eine Kooperation zwischen der Stiftung Asienhaus und dem Südasienbüro) hat in den vergangenen Wochen Texte von Autor_innen aus Südasien zur Protestbewegung der Bäuerinnen und Bauern sowie zu weiteren Themen veröffentlicht. Die Speak Up! - Texte sind hier zu finden: www.asienhaus.de/speak-up/texte/

 

Dossier: Aufruhr auf den Straßen. Proteste und soziale Bewegungen in Lateinamerika

Eine neue soziale Mobilisierung von unten. Im Oktober 2019 gingen aus Santiago de Chile die Bilder des neu benannten „Platzes der Würde“ um die Welt. Abend für Abend versammelten sich Tausende von Menschen, um zu protestieren. Nicht nur gegen die Fahrpreiserhöhungen, die das Fass zum Überlaufen gebracht hatten. Sondern um ein Ende der unwürdigen Lebensbedingungen … Zum Dossier des Redaktionskollektiv der LN und FDCL e.V. www.fdcl.org/publication/2021-11-15-aufruhr-auf-den-strassen/

 

Flüchtlingsabwehr und Klima-Imperialismus

Die Redaktion von migration-control.info hat sich den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vorgenommen und einige Anmerkungen hinsichtlich der Flüchtlingsabwehr und Klima-Imperialismus formuliert. migration-control.info/fluechtlingsabwehr-und-klima-imperialismus/

 

iz3w 388 (Januar/Februar 2022) Never Ending Story – Rassismus und Widerstand

„Rassismus ist weltweit verbreitet und gefährlich. Das ist erstaunlich, denn er ist geächtet: Die Antirassismus-Konvention der UNO ist ziemlich unumstritten; im Alltagsgespräch weisen so gut wie alle jeden Rassismusverdacht zurück. Aber als erfolgreiche Ideologie ist Rassismus tiefsitzend und sehr wandelbar - in verschiedenen Ländern zeigt er unterschiedliche Gesichter. Wir nehmen die Black Lives Matter-Bewegung zum Anlass für einen Rassismus-Schwerpunkt und fragen: Warum wurde die Bewegung 2020 so groß? Wie sah es im Globalen Süden aus? Was leistet BLM als gemeinsamer Bezugspunkt für globale Kämpfe? Für welche Arten von Rassismus braucht es andere Erklärungsansätze? Haben sich vorhandene Auseinandersetzungen mit Rassismus und dessen Erbe verändert? Im Themenschwerpunkt gehen wir unter anderem dem Konzept des „Mestizentums“ in Mexiko und der Verknüpfung von Rassismus und Klassengesellschaft in Südafrika nach. Außerdem berichtet die Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh von 16 Jahren Kampf um Aufklärung eines rassistischen Mordes in Polizeigewahrsam.“ www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/388_rassismus

 

Globale Solidarität - Eine Frage von Leben und Tod

Es fehlt der politische Wille der reichen Länder, die Weltgesundheit zu dekolonisieren. Beitrag von Unni Karunakara, zuerst erschienen im medico-Rundschreiben 4/2021. Unni Karunakara hat viele Jahre in unterschiedlichen Funktionen für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet und forscht derzeit u.a. in Yale zur globalen Gesundheitsgerechtigkeit. www.medico.de/blog/eine-frage-von-leben-und-tod-18443 Zum Thema Pandemie-Vertrag bei der WHO auch lesenswert der Beitrag von Andreas Wulf (medico-Rundschreiben 4/2021): Globale Gesundheit – Eine Covod-Zukunft ... www.medico.de/blog/eine-covid-zukunft-18442

 

Prokla 205: Gesundheit mit System

„Mit der Corona-Krise ist das Erfordernis einer funktionierenden Notfall-, Gesundheits- und Arzneimittelversorgung ruckartig in den Fokus von Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit gerückt. Die Pandemie ist ein andauernder Stresstest für die Gesundheitssysteme, den diese nur mit mäßigem Erfolg bestehen, denn die Ökonomisierungsprozesse der letzten 30 Jahre und die Privatisierungen prägen heute die medizinische Versorgung. Das Beispiel der Fallpauschalen etwa zeigt, dass Gesundheitspolitik ein Feld gesellschaftlicher Machtkämpfe ist. In den Auseinandersetzungen wird der Zugang zu Gesundheitsleistungen zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Interessen ausgehandelt. Ungeachtet der Erfahrungen in der Pandemie wird der Gesundheitsmarkt gerade auch in Deutschland ein wichtiger Wachstumssektor bleiben, ein besonders lukratives Profitfeld, etwa in der Verschränkung von Gesundheitswirtschaft und Datenökonomie. Das Themenheft versammelt kritische Analysen, die sich aus emanzipatorischer Perspektive spezifischen Konfliktfeldern in Gesundheitspolitik und -systemen widmen.“ www.prokla.de/index.php/PROKLA/issue/view/209

Darin u.a.:

Covid-19, Care und Krise als Chance. Zur Aktualisierung des Konzepts der imperialen Lebensweise. Ein Beitrag von Christa Wichterich. „Zusammenfassung: Covid-19 und die Klimakrise zeigen, dass soziale Reproduktion und der Careextraktivismus eine tragende Säule der imperialen Lebensweise sind. Es stellt sich die Frage, ob diese auch Chancen für solidarische Lebensweisen eröffnet. Der Beitrag analysiert, wie die Pandemie die Krise der sozialen Reproduktion ver-schärft. Die Streiks und Proteste von Krankenhauspersonal in vielen Ländern und klassenübergreifende Bündnisse politisieren Careökonomie dagegen als soziale Com-mons. Zwar haben diese Kämpfe Potenzial als Triebkraft für den Aufbau solidarischer Lebensweisen, doch durch Modernisierung sozialer Reproduktionsformen wird die imperiale Lebensweise stabilisiert.“ www.prokla.de/index.php/PROKLA/article/view/1969/1885

 

Steuerreformen, Corona Krise und Generalstreik - Was ist los in Kolumbien?

"Wenn das Volk in der Pandemie auf die Straße geht, ist es, weil die Regierung gefährlicher als das Virus ist". Diese Parole ist in den Tagen des Generalstreiks in Kolumbien überall zu hören. Im April und Mai dieses Jahres protestieren und streiken dort Millionen Menschen. Das Land erlebt damit die größten Proteste seit Jahrzehnten. Ein Audio-Beitrag von Daniela Gaub, herausgegeben vom Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung von Ende November beleuchtet die Hintergründe und Dynamiken der Proteste, und wie sie die Gesellschaft bereits verändert haben.“ soundcloud.com/bildungswerk-berlin/steuerreformen-corona-krise-und-generalstreik-was-ist-los-in-kolumbien

 

Mehrheit gegen „Narcodiktatur“

„Nach den Präsidentschaftswahlen im mittelamerikanischen Honduras deutet sich ein historischer Machtwechsel an. Die Linkskandidatin Xiomara Castro gewann deutlich. Damit wird zum ersten Mal eine Frau Präsidentin von Honduras und zum ersten mal die Linke die Regierung anführen. Castro, Ehefrau des 2009 weggeputschten Ex-Präsidenten Manuel Zelaya, hatte im Wahlkampf versprochen, Honduras tiefgreifend zu reformieren. Die Corona-Pandemie hatte den Ruf der seit 12 Jahren regierenden und nun abgewählten, rechtskonservativen Nationalpartei weiter beschädigt, Millionen internationale Hilfgelder versickerten, die Sozialsysteme waren schon vor der Pandemie durch die grassierende Korruption ausgeblutet.“ Audio-Beitrag bei Pressedienst poonal, aufgenommen am 6. Dezember 2021: www.npla.de/thema/repression-widerstand/mehrheit-gegen-narcodiktatur/

 

Mitschnitt der Lesung "Writing On The Wall"

Am 9. Dezember 2021 war #Mumia Abu-Jamals 40. (!) Haftjahrestag. Aus diesem Anlaß hat das bundesweite Free Mumia Netzwerk eine online Lesung aus dem 2022 erscheinenden Buch #WritingOnTheWall des gefangenen Journalisten durchgeführt. In den ausgewählten Lesestücken geht es um Gefängnisalltag, Militär und Armut, patriarchale und rassistische Innenpolitik sowie mutiges Einstehen gegen juristische Repression in den USA. www.das-mumia-hoerbuch.de/online.htm #FreeMumia - #FreeThemAll ! #Abschaffung der #Todesstrafe - #überall ! FREE MUMIA - Free Them ALL! www.freiheit-fuer-mumia.de

 

Filmhinweis: Wir

Die Schnellbahnstrecke RER B verläuft von Nord nach Süd, quer durch Paris und seine Randbezirke. Die Filmemacherin Alice Diop verleiht auf ihrer Reise durch die Vororte gesichtslosen Orten Gesichter. Sie möchte das nationale Narrativ der französischen Gemeinschaft aufbrechen und neu erzählen, indem sie Einblicke in unterschiedlichste Lebensformen und Lebensrealitäten gibt. Am 11. Januar 2015 gingen in Frankreich zwei Millionen Menschen auf die Straße, um gegen die Anschläge auf das Satireblatt „Charlie Hebdo“ und den jüdischen Supermarkt in Paris zu demonstrieren. Unter dem Eindruck dieser Solidaritätsbekundung titelte die Tageszeitung „Libération“ am Tag danach: „Wir sind ein Volk.“ Die Filmemacherin Alice Diop stellte sich damals die Frage, welches Volk die Zeitung eigentlich meine. „Ich hatte an jenem Tag vor allem Weiße gesehen und fragte mich: Wo waren all die anderen geblieben?“ Aus dieser Frage heraus entstand eine Filmidee. Dokumentarfilmpreis der Berlinale 2021 www.arte.tv/de/videos/086141-000-A/wir/

 

Reinhören: iz3w/Südnordfunk #91 Kohle in Indien - Freiwillige weltweit

„Freiwilligendienste: Junge, meist weiße Menschen, die ohne besondere Qualifikationen in den globalen Süden gehen, um zu „helfen“. Was hat das mit kolonialen Denkmustern und Strukturen zu tun? Die Politikwissenschaftlerin Lucia Fuchs hat sich mit den Erzählungen rund um Freiwilligendienste beschäftigt. Außerdem: In unserem Klimapodcast „Heißer Scheiß“ geht es heute um die Frage, wie Indien aus der Kohle herauskommt“. Zu den Ausgaben des Südnordfunks, zum reinhören oder zum Download hier … www.iz3w.org/projekte/suednordfunk/91-kohle-in-indien-freiwillige-weltweit

 

Blog-Hinweis: China, Geopolitik und der Globale Süden

Der eskalierende Konflikt zwischen den USA und China und die Versuche, europäische Verbündete für die ‚Verteidigung der freien Schifffahrt’ in Südostasien zu gewinnen, wird unter anderem dadurch beeinflusst werden, inwieweit es der Regierung in Beijing gelingt, Rückhalt unter den Ländern des Globalen Südens zu finden. Ein wichtiges Instrument dafür ist das Infrastruktur- und Investitionsprogramm Belt&Road (BRI), das durchaus politische und wirtschaftliche Spielräume für die beteiligten Länder eröffnen kann. Der Blog‚ China, Geopolitik und der Globale Süden’ analysiert aber auch die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und ökologischen Probleme und damit einhergehende Konflikte und Kämpfe. Uwe Hoering: China, Geopolitik und der Globale Süden. www.beltandroad.blog

 

The Communist Road to Capitalism

Wie soll die Linke woanders auf die Unterdrückung linker Aktivist*innen, Feministinnen und Arbeiter*innenkämpfe in China reagieren? Oder sollten sich Aktivist*innen außerhalb Chinas etwa heraushalten? In seinem Buch „The Communist Road to Capitalism. How Social Unrest and Containment Have Pushed China’s (R)evolution since 1949“ (PM Press, 2021) geht Ralf Ruckus dieser und anderen Fragen nach.

 

CfP: Petra Kelly at 75: Histories, Legacies, and Contemporary Meanings of Transnational Ecological Politics

Call for Papers

Workshop vom13.10.2022 – 15.10.2022 anlässlich des 75. Geburtstages (30. Todestages) von Petra Kelly. Weitere Informationen unter www.carsoncenter.uni-muenchen.de/events_conf_seminars/calendar/petra-kelly-workshop/index.html

 

Neue Zeitung von Afrique-Europe-Interact

Wie jedes Jahr hat das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact (AEI) zum Jahresende eine neue Zeitung erstellt - diesmal mit Artikeln zu Togo, zum UN-Klimagipfel in Glasgow, zu Klimawandel und ökologischer Landwirtschaft, zu EU-Migrationspolitik und zirkulärer Migration und zur Gewalteskalation im Sahel. Das PDF der Zeitung und die einzelnen Artikel sind auf der AEI-Webseite dokumentiert: https://afrique-europe-interact.net/2098-0-AEI-Zeitung---auch-als-PDF.html 

AEI schickt außerdem gerne weitere Exemplare zum Weiterverteilen zu - bitte Mail an: info@afrique-europe-interact.net

 

TERMINE/AUFRUFE/SONSTIGES

# 7.1.2022 in Dessau : Oury Jalloh Demonstration

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh ruft für den 7 Januar 2022 zur erneuten Demonstration in Dessau auf – 14 Uhr am Hauptbahnhof.

Im November hatte die Initiative ein neues Brandgutachten veröffentlicht:

„Neues Brandgutachten beweist nachdrücklich und zweifelsfrei:

Oury Jalloh wurde am 7. Januar 2005 von Polizeibeamten verbrannt!

Ein Internationaler Brandexperte widerlegt die vorsätzlich falsch konstruierten Behauptungen der Generalstaatsanwaltschaft von Sachsen-Anhalt, Oury Jalloh habe das Feuer selbst gelegt.

Familie von Oury Jalloh stellt Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt gegen die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg und fordert Wiederaufnahme der Ermittlungen durch die Bundesanwaltschaft.

Das neue Brandgutachten basiert auf Brandversuchen zur Rekonstruktion des Tatortes vom 7. Januar 2005 in einem originalgetreuen Nachbau der Zelle 5 des Polizeireviers Dessau. Der britische Brandsachverständige Iain Peck kommt darin zu dem Ergebnis, dass der an Händen und Füßen gefesselte Oury Jalloh von Polizeibeamten angezündet worden sein muss.Darüber hinaus haben im Vorfeld durchgeführte Bewegungsversuche einer gleichermaßen 4-Punkt fixierten Person auf einer Matratze in Originalgröße gezeigt, dass Oury Jalloh weder den Bewegungsspielraum noch andere Möglichkeiten hatte, die Matratze selbst anzuzünden….“

Die gesamte Presseerklärung hier: 

initiativeouryjalloh.wordpress.com

 

SIKO-Aufruf 2022

Der aktuelle Aufruf vom "Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz“ ist online, mit Unterstützungs-Webformular: Online: sicherheitskonferenz.de/de/Aufruf-SiKo-Proteste-2022 bzw. als PDF: sicherheitskonferenz.de/Siko2022/Aufruf-SiKo-Proteste-2022.pdf

 

Donation call frachcollective in Bihac/Bosnia-Herzegovina

Spendenaufruf vom frachcollective für People on the Move, die aufgrund der restiktiven EU-Grenzpolitik auf der sogenannten "Balkanroute" in der bosnischen Stadt Bihac feststecken. Bitte weiterverbreiten! frachcollective.noblogs.org/post/2021/12/09/crowdfunding-die-kalte-der-grenzen-vertreiben-solidarity-against-the-cold/

 

Transborder Summer Camp im Juli 2022

Gerade weil es noch so weit weg wirkt, hier eine Ankündigung für den Sommer:

Im September auf der Palermo Convergence wurde angekündigt, im Sommer 2022 ein (zweites) Transborder Summer Camp (TSC) in der ZAD bei Nantes zu organisieren. Als Datum wurde die Woche vom 13. bis 17. Juli verabredet. Der Vorbereitungsprozess hat bereits begonnen, bis Januar 2022 wird es erste Einladungen geben. Inhaltlich soll an das beeindruckende erste TSC im Sommer 2019 angeknüpft werden: https://trans-border.net/index.php/brochure/