Macht Netze gegen Machtnetze
Sofortige Stillegung aller Atomanlagen und der herrschenden Klasse weltweit!
Vor drei Jahren gab es einen ersten Impuls aus der Anti-Atom-Bewegung, sich vom Fokus auf die Atomanlagen zu l�sen und sich mit dem Thema Energie im Allgemeinen st�rker zu besch�ftigen. Als wichtige Gespr�chspartnerin war bald die BUKO ausgemacht, und so gab es auf dem BUKO29 ein Energiepanel mit zahlreichen Workshops u.a. zur Situation in den L�ndern Brasilien, China, Venezuela, Nigeria und El Salvador. In diesem Jahr wollen wir unseren Blick auf die andere Seite der Pipeline richten. Wir betrachten die gr��ten Nutzer_innen der gef�rderten Rohstoffe, die L�nder der G8.
In kaum einem anderen auf dem Buko vertetenen Themenfeld wird die Bedeutung des Mottos �macht#netze� so deutlich: Sp�testens nach dem Blackout in halb Europa durch das Versagen einer H�chstspannungsleitung bei Papenburg im Herbst 2006 stehen die Stromnetze auch im Fokus der medialen �ffentlichkeit. Wer das Energiepanel des vergangenen BUKO mitverfolgt hat, sieht sich in einer zentralen These der Workshops best�tigt: Wer das Netz hat, hat auch die Macht. Denn ohne netzgebundene Infrastrukturen wie Stromnetze und Pipelines lassen sich die meisten Energietr�ger und auch Strom selbst kaum kapitalistisch nutzen. Erst durch Stromnetze wird Elektrizit�t marktf�rmig und damit Gegenstand kapitalistischer Inwertsetzung. Durch die internationalen Stromnetze erschlie�t sich ein Markt, der E.on, EDF und RWE Profite in gro�er H�he erm�glicht. Deshalb besch�ftigt sich ein wesentlicher Punkt des Aktionsplans zur globalen Energiesicherheit, welcher auf dem G8 Gipfel von St. Petersburg verhandelt wurde, mit der Sicherung dieser Infrastruktur. Wo diese Netze angreifbar sind bietet sich die M�glichkeit des Widerstandes gegen die herrschende (Energie-)Politik.
Wir wollen uns auch damit besch�ftigen, an welchen Stellen sich unser Widerstand vernetzen l�sst, wo die Str�nge weshalb auseinander gehen und wo wir �ber das gleiche reden. Beispielsweise wird die Forderung �decentralise Energy�, also die Forderung nach einer dezentralisierten Energieversorgung, massiv von britischen Gruppen vorgebracht. In der BRD dagegen ist sie bisher nicht in diesem Ma�e in den Vordergrund gestellt worden. M�glicherweise weist diese Forderung aber weiter �ber die herrschenden Verh�ltnisse hinaus als die essentielle Forderung der Anti-Atom-Bewegung der BRD nach der �Sofortigen Stillegung aller Atomanlagen�.
Beim BUKO30 wollen wir einen �berblick �ber die energiepolitische Lage in den L�ndern der G8 bieten. Welche Akteure gibt es, wer vertritt welche Interessen, wo formiert sich Widerstand? Dar�ber hinaus wollen wir untersuchen, welche konkreten Auswirkungen die Politik der G8 auf die Lebensverh�ltnisse in den jeweiligen L�ndern hat und welchen Umgang die Einzelnen damit finden. Wird Energie gespart, (wird) Strom geklaut oder kollektiv und in eigener Regie erzeugt? Wir sind gespannt und wollen Euch einladen, euch mit uns dar�ber zu streiten und zu �berlegen, wie mensch die Netze der Macht vom Netz nehmen kann.
Die Vorbereitungsgruppe des Energiepanels des BUKO30
Geplanter Ablauf
Beginnen werden wir am Freitag Nachmittag mit einer kurzen Einf�hrung in den G8-Aktionsplan von St. Petersburg zur �Globalen Energiesicherheit� und zum Energiepapier der merkelschen EU-Ratspr�sidentschaft. Das Energiepanel wird dann �ber einen ganzen Tag laufen. Morgens findet eine kurze Einf�hrung in das Thema und die verschiedenen Workshops statt. Danach werden L�nderstudien zu den einzelnen G8-L�ndern (m�glichst) mit Menschen aus den betreffenden L�ndern stattfinden. Am Abend wollen wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammentragen und �ber Widerstand und Vernetzung diskutieren.