Globale Gerechtigkeit auch in der digitalen Welt

Rundreise mit Aktivist_innen aus Tunesien, Indien und dem Kongo, 29.09.-6.10. bundesweit

Lina Ben Mhenni war als Bloggerin in der Revolte in Tunesien aktiv. Sie setzt sich kritisch mit den damaligen Erfahrungen der Mobilisierung über soziale Medien auseinander. Wie abhängig sind wir im Ausnahmezustand von der Manipulierbarkeit und der Verfügbarkeit sozialer Medien. Was heißt das für unsere politische Organisierung in „weniger bewegten“ Zeiten?

Anivar Aravind organisiert in Indien Widerstand gegen Facebooks neokolonial beschränktes „Umsonst-Internet“ – mit Erfolg: Facebook musste seine „größte philantropische Initiative“ Free Basics, mit der rund 100 ärmere Länder smart „entwickelt“ werden sollen, in Indien wieder vom Markt nehmen.

Yves Ndagano kämpfte als Kindersoldat im Kongo und schuftete dann in den Coltan-Minen. Jetzt unterstützt er als Schauspieler den Widerstand gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Die Kontrolle der Ausbeutung und des Handels mit Rohstoffen ist der Motor in einem der blutigsten Konflikte im Kongo. Was also bedeutet unser dramatischer Smartphone-Hunger und die Vernetzung von allen mit allem global?

Veranstaltungsreise:

29.9. 19 Uhr FFM, Festsaal Campus Bockenheim
30.9 19 Uhr Köln, Alte Feuerwache (im Rahmen der Konferenz)
5.10. 19 Uhr, Berlin, Regenbogenfabrik, Lausitzer Str. 22
6.10. 20 Uhr, Hamburg, Centro Sociale, Sternstr. 2

7.10. Bremen, Kommunikationszentrum paradox, Weberstraße 13

Weitere Infos: https://bigdata.blackblogs.org/veranstaltungsreise/

Die Rundreise wird finanziell gefördert durch den Katholischen Fond, den Internationalen Treffpunkt Berlin e.V. und das Netzwerk Selbsthilfe e.V..

 

ANKÜNDIGUNG FÜR HAMBURG

Globale Gerechtigkeit auch in der digitalen Welt

Diskussionsveranstaltung mit Aktivist*innen aus Tunesien, Indien und dem Kongo.

Lina Ben Mhenni (Tunesien)  ist Bloggerin, war in der Rebellion in Tunesien aktiv und setzt sich kritisch mit den damaligen Erfahrungen der Massen-Mobilisierung über SocialMedia auseinander.

Yves Ndagano (Republik Kongo) war Kindersoldat im Kongo und wurde in Kinderarbeit in den Coltan-Minen von Nord-Kivu ausgenutzt. Heute engagiert er sich als Künstler gegen die Ausbeutungsverhältnissse im Kongo.

Anivar Aravind (Indien) ist Aktivist in der erfolgreichen indischen Widerstandsbewegung gegen facebook´s kostenlosen aber stark limitierten Internetzugang „free basics“.

Die drei Aktivist*innen setzen sich mit den Vor- und Nachteilen von Social Media auseinander, schildern ihre Erfolge im Widerstand gegen staatliche und wirtschaftliche Machtstellungen und berichten vom Kampf gegen die brutalen Ausbeutungsverhältnisse bei der Rohstoffgewinnung zur Herstellung von Smartphones und Laptops:

Wie war es möglich, dass eine Massenbewegung in Indien facebook's neokoloniales Schmalspurinternet „free Basics“ Anfang des Jahres zu Fall bringen konnte? Wie wehren sich diejenigen, die die Hauptlast unseres Smartphone-Hungers in den (Coltan-) Minen zur Gewinnung der seltenen Erden tragen müssen? Was waren die wirklich selbstermächtigenden Momente bei der Nutzung sozialer Medien in der Arabellion? Wie kann im Falle einer Abschaltung sämtlicher Kommunikationsnetze durch eine repressive Regierung agiert werden?

Im einst auf gleichberechtigte Teilhabe ausgerichteten Internet bestimmen mehr und mehr global agierende Konzerne den Zugang. Im vermeintlich freien Netz herrschen eine möglichst vollständige Erfassung und umfangreiche Manipulationsmethoden. Eine anonyme Nutzung durch Verschlüsselungstechniken ist zudem den staatlichen Behörden ein Dorn im Auge – erst jüngst wurde die Forderung nach einem Verbot des „Darknets“ wieder laut.

Wie kann eine emanzipatorische Nutzung von Internet und Social Media aussehen und wie eine Gegenwehr von unten gegen die Fremdbestimmung und Beherrschbarkeit durch digitale Technologien – transnational, kollektiv und ohne digitale Abstinenz? Sind smarte Technologien ohne globale Ausbeutungsverhältnisse überhaupt möglich?

Donnerstag, 6.10. um 20 Uhr im Centro Sociale, Sternstraße 2, Hamburg

Veranstaltung (französisch/englisch) mit Übersetzung auf deutsch

Veranstalter*in: Bundeskoordination Internationalismus (BUKO)

Die Rundreise wird finanziell gefördert durch den Katholischen Fond, den Internationalen Treffpunkt Berlin e.V. und das Netzwerk Selbsthilfe e.V..