5. Internationalistische Kurdistan Tagung

05.-07.04.2024, Darmstadt

Die Initiativen DEFEND Kurdistan, WOMEN DEFEND ROJAVA und RONAHÎ laden zur 5. Internationalistischen Kurdistan Tagung ein. Dort geht es vor allem um die aktuellen Angriffe auf die Kurdischen Gebiete und Strukturen. Wir dokumentieren hier die Einladung zur Tagung.

Einladung zur Internationalistischen Kurdistan Tagung


Liebe Freund:innen,
wir möchten Euch herzlich zur „V. Internationalistischen Kurdistan-Tagung“ in
Darmstadt einladen. Die Tagung wird vom 05. bis zum 07. April stattfinden.
Die aktuellen politischen Entwicklungen überschlagen sich weltweit und auch in
Kurdistan.


In Rojhilat (Ostkurdistan) wehrt sich die Bevölkerung seit über einem Jahr und
schaffte es mit den #JinJiyanAzadî Protesten weltweite Aufmerksamkeit zu
erlangen. Der Widerstand, initiiert von kurdischen Frauen, geht ununterbrochen
weiter. Doch die Repressionen seitens des iranischen Staates lassen nicht nach,
Gefängnisstrafen und Hinrichtung passieren ohne großen medialen Aufschrei.

In Başûr (Südkurdistan) herrscht seit Jahren ein Angriffskrieg seitens der Türkei,
unterstützt durch die lokale KDP. Trotz des rechtswidrigen Einsatzes von
Chemiewaffen in den Bergen Kurdistans kann der Widerstand der Guerilla nicht
gebrochen werden und die türkische Armee erleidet immer wieder große
Verluste.

Diese versucht die Türkei mit Angriffen auf Rojava (Westkurdistan) zu verdecken.
Dabei zielten die Angriffe der letzten Monate vor allem auf Zivilbevölkerung und
Infrastruktur ab. Das Ziel ist es das Leben der Bevölkerung unmöglich zu machen
und so für Vertreibung und Flucht zu sorgen. Die Errungenschaften der
demokratischen Selbstverwaltung sollen zerstört werden, um den Rückhalt in der
Bevölkerung zu schwächen. Gleichzeitig werden gezielt wichtige
Repräsentant:innen der kurdischen Freiheitsbewegung und insbesondere der
Frauenbewegung angegriffen, verhaftet und ermordet.

Dies geschieht in den letzten Monaten auch in Bakûr (Nordkurdistan). Durch die
türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Mai 2023, die Erdoğans
nationalistisches und islamistisches Bündnis für sich entscheiden konnte, spitzt
sich die Lage weiter zu. In den letzten Monaten vergeht kein Tag, ohne dass
Menschen aus dem Umfeld der demokratischen Opposition und Zivilgesellschaft
von staatlichen Repressionen betroffen sind.

Auch die Lage von Abdullah Öcalan ist so ernst wie nie zuvor. Öcalan befindet
sich seit 1999 in absoluter Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali, seit über
drei Jahren gibt es kein Lebenszeichen des Repräsentanten der kurdischen
Gesellschaft und Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung. Es ist klar, dass es
ohne die Freiheit von Öcalan keinen Frieden in Kurdistan geben wird.

In Deutschland nehmen die Repressionen gegen die kurdische Diaspora und
Freiheitsbewegung ebenfalls zu. Immer häufiger greift der Staat zu Mitteln wie
Kriminalisierung von Demonstrationen, gewalttätigen Verhaftungen und
Hausdurchsuchungen. Doch während der Widerstand auf die Straße getragen
wird, schweigen Medien und Politik zu den türkischen Kriegsverbrechen, und
deutsche Unternehmen verdienen fleißig mit am Krieg.

Die Antwort hierauf muss eine Internationale Reaktion sein. Die
internationalistische Solidaritätsbewegung hat in Deutschland eine lange
Geschichte und auch in den vergangenen Monaten gab es viele Aktionen und
breite Solidarität in zahlreichen Städten.

Heute reicht die Solidaritätsbewegung von Städtepartnerschaftsgruppen über
Solidaritätskomitees bis hin zu Initiativen, die nach dem Vorbild des
Demokratischen Konföderalismus die Organisierung der Gesellschaft hier
vorantreiben.

Diese kamen in den letzten Jahren bei der „Internationalistischen Kurdistan
Tagung“ zusammen.
Die „V. Internationalistischen Kurdistan-Tagung“ soll hierbei den Raum
bieten, Probleme und Schwächen der bestehenden Strukturen herauszuarbeiten
und praktische Lösungen zu entwickeln.
Dabei werden wir uns mit der aktuellen politischen Lage in Kurdistan sowie der
Situation von Abdullah Öcalan beschäftigen und den Blick darauf richten, wie wir
eine gemeinsame, starke und breite Reaktion auf die Angriffe auf die kurdische
Freiheitsbewegung zeigen können.
Lasst uns zusammen diskutieren, uns austauschen und stärken!
Weitere Informationen zum Inhalt und Programm werden folgen.

Meldet euch bitte frühzeitig per Mail an (Namen, Stadt, Gruppe, Unterkunft
nötig ja oder nein) und schickt uns gerne eure Vorschläge und Kritiken an
info@defend-kurdistan.com

Auf der Tagung wird es die Möglichkeit geben Bücher, Broschüren, Flyer etc. für
die lokalen Arbeiten mitzunehmen.
Datum: 05.-07. April 2024
Ort: Darmstadt (genaue Adresse bei Anmeldung)

Wir freuen uns auf eure Teilnahme und die gemeinsame Diskussion!
Solidarische Grüße

DEFEND KURDISTAN       WOMEN DEFEND ROJAVA           RONAHÎ