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Sonstige Veranstaltungen
Count down to re:control
Das offizielle BUKO-Vorprogramm

In den Tagen vor dem BUKO zeigen wir an einschlägigen Orten linker Subkultur Filme, Videos und andere Beiträge von AktivistInnen. Die anschließende Diskussion soll vorab auf die Inhalte des Kongresses einstimmen.
Count down to re:control – zum Countdown-Filmprogramm


Sonstige Workshops
Donnerstag, 25.05.06, 15:00 - 18:00 h

Crashkurs: Globalisierung, Imperialismus, Empire
Uli Brand & Markus Wissen (BUKO ASWW)
In die Diskussion über Globalisierung ist Bewegung gekommen. Neben Mainstream-Konzepten wie Global Governance gibt es mittlerweile eine Reihe anderer Deutungsangebote der „neuen Weltordnung“, auch von links. Prominent geworden ist vor allem das Empire-Konzept. Aber auch der gute alte Imperialismus-Begriff erlebt eine Renaissance. Der Crash-Kurs stellt einige Konzepte vor und fragt nach ihrer politisch-praktischen Relevanz.
Crashkurs: Feminismus als HERRschaftskritik
Ein Überblick über Theorien & Praxen vom sozialistischen u. kulturellen Feminismus der 70er bis zu aktuellen dekonstruktivistischen u. „queeren“ Debatten - um vor diesem Hintergrund zu fragen, welches herrschaftskritische Potential Feminismus jenseits identitätspolitischer Zwänge noch haben kann – und muss.
Crashkurs: Biopiraterie - Leben zwischen Kontrolle und Widetstand
BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
Der Crash-Kurs will eine erste Einführung in das Themenfeld "Biopiraterie" geben: die privaten und öffentlichen Akteure, die internationalen Verträge, die Funktionsweise von Patentsysteme und anderen rechtlichen Mechanismen darstellen, die Biopiraterie betreiben bzw. ermöglichen. Darüber hinaus soll es natürlich auch um verschiedene Formen und Träger des Widerstandes gegen Biopiraterie gehen. Es sollen Ideen zur Vermittlung des Themas vorgestellt und selber ausprobiert werden - und Interesse geweckt werden, sich mit Biopiraterie zu beschäftigen und selber ein Teil des vielfältigen Widerstandes zu werden.
Freitag, 26.05.06, 11:45 - 13:30 h

Krieg, Hartz, Militarisierung und soziale Angriffe
Antipatriarchales Netz Berlin, „Krieg ist Frieden“, Detlef Hartmann (Mitherausgeber der Materialen für einen neuen Antiimperalismus)
„Unser Land durchläuft gerade einen dramatischen Umbruch, in allen Generationen vor uns war Krieg das Prinzip des sozialen Wandels. Jetzt durchläuft Deutschland zum ersten Mal … eine friedliche Transformation solchen Ausmaßes. Aber es hilft nichts, wir müssen dadurch…“ Mit dankenswerter Offenheit eröffnet uns Ex-Außenministers Fischers in der TaZ vom 21.2.04 seine Sichtweise zu Sozialkürzungen und Agenda 2010. Das was sonst durch Kriege erreicht wurde, kann jetzt durch Sozialabbau allein erreicht werden. Können Angriffe auf soziale Strukturen als kriegerische Handlungen in dem Sinne definiert werden, das sie einer Kriegslogik folgen, indem sie
Soziale Zusammenhänge zerstören und neu zusammen setzten
Menschlichkeit und Solidarität durch Ellenbogen und mentale „Ich-AG´s“ ersetzen?
Wieso schlucken die Menschen derart heftige Transformationen? Und was bedeutet dies für einen Widerstand gegen Sozialangriffe und Militarisierung?
The Unholy Trinity – wie IWF, Weltbank und WTO miteinander kooperieren
Daniela Setton / Alexis Passadakis (WEED e.V.)
WTO Weltbank und IWF verfolgen – mit ihren Worten – eine Kohärenz-Agenda. Das Ziel ist die weltweite und unumkehrbare Durchsetzung des neoliberalen Kapitalismus. Die Kooperation dieser drei internationalen Organisationen beruht auf einem dichten Netz institutionalisierten und informellen Austauschs. In diesem Workshop geht es um Grundlagen und aktuelle Dynamiken dieser Zusammenarbeit. Wie funktioniert das Zusammen- und Gegeneinanderspiel von Einzelstaaten im Kontext der Unholy Trinity? Wie wirken sich Veränderungen im Nord-Süd-Konflikt auf dieses Institutionengefüge aus – z.B. die neuen Rollen Brasiliens und Indiens. Und nicht zuletzt: welche Rolle spielen überhaupt die G8 im Kontext von WTO, IWF und WB?
Freitag, 26.05.06, 15:00 - 16:45 h

Doktrin der "Menschlichen Sicherheit" - Neue Kriege und Zivil-Militärische Zusammenarbeit
Tobias Pflüger/Christoph Marischka(IMI)
Mit der Theorie der "Neuen Kriege" soll die gewaltsame Durchsetzung ökonomischer und strategischer Interessen als defensives Unterfangen dargestellt werden. Dabei spielt die zivil-militärische Zusammenarbeit eine immer größere Rolle für die Effektivität und Legitimierung westlicher Kriege.
Menschenrechtsbeobachtung im Kontext zivil-militärischer Kontrolle der ländlichen Bevölkerung von Chiapas und Guatemala (Teil I)
CAREA e.V., Gruppe B.A.S.T.A.
Mit den Erfahrungen von MenschenrechtsbeobachterInnen sowie anhand aktueller Analysen sollen die unterschiedlichen Formen von Aufstandsbekämpfung bzw. sozialer Kontrolle in Chiapas und Guatemala untersucht werden. Die Übergänge zwischen offenem Bürgerkrieg, Krieg niedriger Intensität und patronaler Vereinnahmung sind fließend. Welchen Einfluss nehmen die USA und die EU? Was kann Menschenrechtsbeobachtung zum Erhalt geschaffener Freiräume beitragen?
Die sozialen Fronten der Globalisierung (Teil I)
Materialien für einen neuen Antiimperialismus
Es ist unsinnig, über innere und äußere Kontrolle, über Gouvernementalität zu reden, bevor wir uns über die sozialen Fronten verständigt haben, an denen sie ihren Einsatz finden. Dies sind die Fronten, an denen die postmoderne Wertschöpfungsoffensive auf ihr soziales Subjekt trifft: in der Produktion, in der Bewirtschaftung des Sozialen, in der Bewirtschaftung der Köpfe und des Wissens. Im sozialen Krieg also, zu dem sich der Klassenkrieg in seiner neuen Etappe vertieft hat. Die Selbstbehauptung im Kampf gegen diese Offensive (auch als Grund der kapitalistischen Krise) ist unser Thema -bei Gate Gourmet gegen den Rationalisierungsangriff McKinseys -gegen die Sozialstrategien von Hartz IV als Teil einer regionalisierten Sozialunterwerfung, wie sie im postmodernen Modell Wolfsburg (auch McKinsey) als metropolitanem Cluster ihren Ausgangspunkt genommen hat -in der Selbstbehauptung der transnationalen Migration und in den Slum Cities der drei Kontinente.
Futbolistas
Buchvorstellung mit Dario Azzellini, Stefan Thimmel (Hrsg.) und Martin Ling (Autor)
Kaum ein Kontinent wird derart mit Fußball in Verbindung gebracht wie Lateinamerika. Schwankend zwischen der Idealisierung als vermeintliches Tropenparadies und der Verdammung als Region korrupter Staaten mit ihren nicht funktionierenden Institutionen wird dabei eine klischeehafte Homogenisierung des Kontinents vorgenommen, die nicht nur beim europäischen Publikum, sondern auch bei den meisten Fußballkommentatoren die Vorstellungswelt bestimmt. Begleitet wird dies von unerschütterlichen Mythen, die immer wieder zum Besten gegeben werden, wie der vom „Fußballkrieg“ in Mittelamerika. Fußball wird auch in Lateinamerika zur Herrschaftsstabilisierung. Fußball ist auch dort ein riesiges Geschäft. Fußball, Kapital, Politik und kriminelle Strukturen sind in Lateinamerika miteinander verstrickt (wie auch in Europa, was in Deutschland gerade in den vergangenen Monaten noch mal deutlich wurde.
Alternative Medien im bolivarianischen Venezuela
Nerio Albornoz, Gabriel Paez, Luis Manuel Flores, Yohangel Cordero (alle: Radio Rebelde, Caracas), Candelario Reina, Till Below
Beim Putschversuch der Opposition 2002 zeigte sich in Venezuela die Macht der Medien, die fast ganz in Händen der Opposition lagen. Seitdem wurden hunderte alternative Medienprojekte gegründet, um der Manipulation etwas entgegen zu setzen. Vor knapp einem Jahr wurde von Chavez der multistaatliche Nachrichtensender Telesur gegründet, der mittlerweile weltweit per Satelit zu sehen ist. Die Entstehung lokaler TV-Stationen wie Catia TV oder Avila TV und kommunaler Radios wie El Son del 23 oder Radio Rebelde gehören zu den großen Erfolgen der bolivarianischen Revolution. Von der Regierung erhalten diese Projekte systematische Unterstützung. Vier Medienaktivisten des Alternativradios Radio Rebelde aus Catia berichten von ihrer Arbeit. Was sind die Bedingungen, Freiheiten und Zwänge der alternativen Medienarbeit und was sind die Zukunftsaussichten?
Für Kinder und Jugendliche: Kinderrechte und Flucht [15:00 - 19:00 h]
Was für Rechte hat ein Kind? Was ist die UNO-Kinderrechtskonvention? Habe ich all diese Rechte? Haben junge Flüchtlinge all diese Rechte? Was ist überhaupt ein „Flüchtling“? Und warum fliehen Menschen aus ihrer Heimat nach Deutschland?
Diese und andere Fragen wollen wir in unserem Workshop gemeinsam mit jungen Menschen, die selber vor vielen Jahren nach Deutschland geflüchtet sind, versuchen zu beantworten.
Wir freuen uns auf Kinder und Jugendliche, die...
... am besten zwischen 6 und 12 Jahre alt sind
... am 26. Mai zwischen 15.00 und 19.00 Uhr Zeit haben
... gerne mehr über Kinderrechte und Flucht wissen wollen
... und vor allem Lust haben, zu quatschen und zu basteln!!
Freitag, 26.05.06, 17:15 - 19:00 h

Wie links ist linke Regierungspolitik in Lateinamerika? Ein Jahr Frente Amplio Regierung in Uruguay
Stefan Thimmel (freier Journalist Berlin/Montevideo)
Trotz über 40jähriger anti-imperialistischer Rhetorik und trotz (oder wegen?) der Beteiligung der ehemaligen Tupamaros an der Mitte-Links-Regierung verfolgt die Koalition aus 30 Parteien, Organisationen und Bündnissen (das älteste Linksbündnis Lateinamerikas) eine investorenfreundliche, an den Vorgaben der Internationalen Finanzinstitutionen ausgerichtete Politik, verhandelt mit den USA über ein Freihandelsabkommen (mit dem der Mercosur, das regionale Wirtschaftsbündnis auf die Zerreißprobe gestellt wird) und befindet sich mit dem Nachbarn Argentinien in einem Konflikt um die Ansiedlung von riesigen Zellulose-Fabriken am Rio Uruguay. Die uruguayische Linke, lange Zeit ein Hoffnungsträger in Südamerika, isoliert sich zunehmend.
Analyse und Diskussion, DVD (35 Min.) über den „Zellulose-Krieg“.
Menschenrechtsbeobachtung im Kontext zivil-militärischer Kontrolle der ländlichen Bevölkerung von Chiapas und Guatemala (Teil II)
CAREA e.V., Gruppe B.A.S.T.A.
Die sozialen Fronten der Globalisierung (Teil II)
Materialien für einen neuen Antiimperialismus
Ressourcenkonflikte, Militarisierung, Widerstand und Alternativen am Beispiel Lateinamerika
Elmar Altvater, Dario Azzellini, Ulrich Brand
In dem Workshop werden die aktuellen Strategien der Ressourcenkontrolle und Militarisierung aufgezeigt. Dabei werden insbesondere die Akteure beleutet. Zudem geht es um die vielfaeltigen Strategien von Widerstand und Alternativen. Schwerpunkt ist Lateinamerika.
Die zapatistische "Andere Kampagne" in Mexiko
Alfonso López Ramírez (Universidad Nacional Autónoma de México)
Alfonso López Ramírez der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) in Mexiko-Stadt stellt den politischen Kontext der anti-kapitalistischen "Anderen Kampagne" der Zapatistas vor, die am 1. Januar 2006 begann. Damit soll eine Bewegung gefördert werden, die eine systemische Transformation der mexikanischen Gesellschaft vorantreiben soll. Damit soll die dominante politische Kultur in eine grundlegend demokratische Richtung verändert werden. Was sind die neuen Aspekte dieser Kampagne?
G8 RadioFusion
Die RadioFusion, soll eine Zusammenarbeit vieler Freier Radios und RadioaktivistInnen im Hinblick auf den im kommenden Jahr stattfindenden G8-Gipfel in Heiligendamm organisieren. Die Zusammenarbeit Freier Radios in der Praxis wird on air realisiert, um Transparenz zu erhöhen, die Trennung zwischen SendungsmacherInnen und KonsumentInnen aufzuweichen. So könnte eine Radiopraxis entstehen, die neben dem lokalen Alltag Freier Radios als gesellschaftlich relevant empfundene Ereignisse kollektiv behandelt.
Samstag, 27.05.06, vormittags

Projekttreffen "30 Jahre BUKO" [10:00 - 11:30 h]
Die BUKO wird 30. Das ist nicht nur ein Grund zu feiern, sondern auch um kritisch, bewertend, nostalgisch und analytisch zurück zu blicken. Nicht zuletzt um mit einem solchen Rückblick die Debatten und Diskussionsprozesse, die in der BUKO gelaufen sind, mit den aktuellen Kämpfen und mit Perspektiven zu verbinden.
Zur weiteren Vorbereitung, Planung und Durchführung des Projektes wollen wir uns auf dem BUKO 29 erstmal in einem größeren Zusammenhang treffen. Das Ziel des Worksshops soll die Konstitution einer Projektgruppe sein, die die Fäden zu „30 Jahre BUKO“ bündelt und sie in die entsprechenden Medien überführt. Weiterhin ist es geplant, im Herbst diesen Jahres sich ein Wochenende Zeit zu nehmen, um das Projekt detaillierter zu planen und voranzubringen. Alle Interessierten sind zu dem Treffen herzlich eingeladen! Am Büchertisch der BUKO kann der Reader "Materialen zur Geschichte der BUKO" gegen Spende erworben werden.
Organisierung von unten [10:00 - 12:30 h]
Falk Beyer
Hier geht es um konkrete Projektansaetze, Alltagsalternativen und Selbstorganisierung, Aktionsmethoden, Utopien ... eingeladen sind alle Interessierten, besonders Menschen, die im eigenen Alltag, in Polit- oder sonstigen Gruppen vor Ort, in Projekten oder an konkreten Aktionen aktiv sind und neue Ideen, Wissen usw. tanken wollen. Schwerpunkte sind Offene Raeume, Dominanzabbau in Gruppen, Hierarchiefreie Groszveranstaltungen, Selbstorganisierung in Alltag und Politik und vieles mehr.
Feminismus ist Herrschaftskritik - Und was hat das mit uns zu tun? [10:00 - 12:30 h]
Maren Burkhard und Andrea Jung
Frau ist nicht gleich Frau und nicht alle Frauen sind überall Opfer, sondern stehen untereinander und – je nach Herkunft und Klassenpositionierung auch gegenüber Männern in Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Die Ideale der „global sisterhood“ und des revolutionären Kollektivsubjekts „die Frau“ waren aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu halten. Konsequenterweise verschob sich auch der Fokus der feministischen Forschung in ihren Analysekategorien von Frau hin zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und zu Geschlechterverhältnissen, die immer kontextgebunden analysiert werden müssen. Die wichtige Erkenntnis, dass geschlechtlichen Identitäten konstruiert sind, ändert bedauerlicherweise noch nichts an real existierenden Ungleichheiten. Gerade in den aktuellen Globalisierungsprozessen lässt sich nachzeichnen, dass die hohe Akzeptanz von Geschlechterungleichheit dazu beiträgt, wirtschaftliche und politische Restrukturierung ideologisch abzufedern und leichter durchsetzbar zu machen. Feministische Perspektiven auf die bestehenden Verhältnisse und die Entwicklung übergreifender politischer Strategien, die in der Lage sind, der Diversität geschlechtlicher Subjektivitäten Rechnung zu tragen, bleiben unvermindert relevant.
Die Idee dieses Workshops am Samstag ist es, von den Interesselagen und Fragestellungen der Teilnehmenden ausgehend, den Kongress zu reflektieren und darüber zu diskutieren, wie einzelne Themen und Politikfelder (z.B.(!) G8 Mobilisierungen, Energie- und Ressourcenpolitik, Migrationspolitik, etc.) aus feministischer Perspektive einzuschätzen sind und was für Einsprüche, Forderungen und Handlungsmöglichkeiten daraus abgeleiten werden können.
Weltweiter Kampf um Nahrung, Land und Würde – ohne die deutsche Linke? Perspektiven für eine Wiederentdeckung des Themas globale Landwirtschaft [10:00 - 12:30 h]
Attac AgrarNetz, BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
Wer über Kontrolle redet, sollte über Ressourcen und deshalb Boden und Nahrung nicht schweigen. Doch während KleinbäuerInnen, LandarbeiterInnen und Landlose im Süden den stärksten Teil der globalisierungskritischen/ kapitalismuskritischen Bewegungen ausmachen, ist zum Thema globale Landwirtschaft von weiten Teilen der deutschen Linken nichts zu hören. Das Thema ist out. Wir möchten über Möglichkeiten einer Wiederentdeckung von Kämpfen für eine andere Landwirtschaft und Ernährung diskutieren. Nach kurzen Inputs zur Bilanz der weltweiten Durchkapitalisierung der Landwirtschaft, Gegenkonzepten und -kräften, wollen wir uns viel Zeit nehmen für eine gemeinsame Diskussion: Wie können wir das Thema globale Landwirtschaft in der Linken (wieder) salonfähig machen? Welche Chancen bieten hier die G8-Proteste? Welche lebbaren Alternativen gibt es hier und jetzt?
Samstag, 27.05.06, nachmittags

Out of Order und alles unter Kontrolle im Ausnahmezustand
[14:00 - 16:00 h]
Was ist, wenn wir uns inmitten eines Ausnahmezustandes eingerichtet haben und ihn als solchen nicht mehr wahrnehmen? Erwecken die täglichen Meldungen denn noch mehr als ein dumpfes Unbehagen? Unterzieht sich das Leben auf der Erde und die Erde selber einer gigantischen Veränderung durch Umweltzerstörung, Krieg und anderen hausgemachten Katastrophen, die ihresgleichen in unserer historischen Erinnerung sucht? Sind wir zu einer radikalen und schonungslosen Bestandsaufnahme aus politischer und spiritueller Sicht in der Lage? Und vor allem; wie sieht es aus mit Perspektiven, Utopien und Orientierungen inmitten eines gewaltigen Umbruchs? Der Workshop kann nur ein Austauschversuch all derer sein, die mit einem mulmigen Gefühl die allgemeine Entwicklung beobachten und denen die eigenen politischen Praxen angesichts der Realität wie Rituale aus einer anderen Zeit vorkommen, die an heutige Verhältnisse nicht mehr anknüpfen können.
Inputreferat halbe bis dreiviertel Stunde
Gentech vom Acker! Freiwillige Feldbefreiung 2006 [14:00 - 17:00 h]
Kampagne "Gendreck weg!"
Noch 10 Tage bis zur öffentlichen "freiwilligen Feldbefreiung" 2006. Im Sommer 2005 trafen sich 300 Menschen bei Berlin, um öffentlich angekündigt ein Feld von genmanipuliertem Mais zu "befreien". 1000 weitere Menschen hatten ihre Solidarität erklärt. Auch 2006 - an Pfingsten und am letzten Juliwochenende - sind große gentechfreie Camps geplant, 100e Menschen aus der BRD und Frankreich haben sich zu FeldbefreierInnen erklärt. Wir zeigen einen Film über die Aktion, stellen die Initiative www.gendreck-weg.de vor und berichten über den aktuellen Stand der Planungen. Wir diskutieren, warum entschlossener Widerstand gegen Agro-Gentechnik nötig ist, vor welchem politischen und weltweiten Hintergrund die Aktion zivilen Ungehorsams stattfindet und was das alles mit Kontrolle und Selbstbestimmung zu tun hat. Es geht um viel mehr als um eine "ein-Punkt-Bewegung"...
Ansätze für ein anderes Wirtschaften - Solidarische Ökonomie statt Neoliberalismus. [14:00 - 17:00 h]
Kristina Bayer und Wolfgang Fabricius
Beispiele in Deutschland und Brasilien
Statuentheater-Angebot für den Kongress [14:00 - 17:00 h]
Theater der Unterdrückten ,entwickelt von Augusto Boal in Brasilien, ist ein Bündel von Techniken und Übungen,um Unterdrückung und Zwänge sichtbar zu machen,soziale Rituale und Masken durchschauen zu lernen,kurz:sich der Unterdrückung in all ihren Formen bewußt zu werden und sie zu durchbrechen;die Zuschauer/-innen ("Spectators") verwandeln sich in handelnde Personen ("spect-actors").Neben Zeitungs-,Forum- und Unsichtbares Theater ist eine Methode die des Statuentheaters ("image-theatre"): zu einem von den "spectators/spectactors" gewählten Thema baut jede/r ein Standbild/Statuenbild seiner/ihrer Vorstellung gemäß ("Ausgangsbild" ,der Realität entsprechend).Haben sich alle auf ein gemeinsames Ausgangsbild geeinigt,erfinden die spectactors Bilder der Befreiung,Durchbrechung der Unterdrückung,der Utopie. "Alle sollen gemeinsam lernen,Zuschauer und Schauspieler,keiner ist besser als der anderekeiner weiss es besser als der andere,gemeinsam lernen,entdecken,erfinden,entscheiden" (Augusto Boal)
Das richtige Leben im Falschen [14:00 - 17:00 h]
Franziska Müller
"Theorie machen, bis die Revolution kommt" - damit kann man sich´s als Großstadtlinke/r gut inmitten einer Gesellschaft einrichten, die man eigentlich so nicht möchte.
Wir haben mit diesem Workshop etwas anderes vor: Angesichts wachsender Prekarisierung und Individualisierung, angesichts der Auflösung sozialstaatlicher Garantien und dem Ende des Normalarbeitsverhältnisses sind wir auf der Suche nach einem guten Leben. Uns geht es darum, hier und heute anzufangen, sich Lebensgrundlagen wieder anzueignen und im Rahmen solidarischer Ökonomie zu sichern, um letztendlich von einem kapitalistischen System in der Dauerkrise unabhängiger zu werden. "Freie Kooperation" und "Politisierung der Subsistenz", sind für uns dabei wichtige Stichworte für einen solchen Lebensentwurf. Ziel unseres Workshops ist es, gemeinsam zu überlegen, worauf es bei einem solchen Entwurf ankommt und wie sich das theoretische Wissen über politische Utopien kreativ nutzen lässt. Wichtig ist es uns dabei, aus den Erfahrungen von Genossenschaften, Kommunen, Wohnprojekten und Alternativbetrieben zu lernen, und sie auf die heutige Situation zu beziehen.
Karawahnsinn07 - Movin' Europe [14:00 - 17:00 h]
Hinter diesem Titel steht die Idee, im Jahr 2007 eine Bewegung quer durch Europa anzustoßen, die einen Prozeß des Kennenlernens, des Austausches und der Vernetzung verschiedener widerständiger Gruppen und Einzelpersonen dienen soll. Dazu dienen sollen eine Reihe von Festivals als politisch/kulturelle Events und eine Karawane der etwas anderen Art. Dabei verstehen wir die Aktion als eine Gegenbewegung zum G8-Gipfel, die über Ort und Zeit dieses Treffens weit hinausgeht.In dieser Veranstaltung wollen wir das Konzept des Karawahnsinns erläutern und zur Diskussion stellen sowie den Stand der Vorbereitungen darstellen. Der komplette Aufruf wie auch die newsletter lassen sich unter www.gipfelsoli.org/Heiligendamm.html einsehen / herunterladen. Kontakt: vision07[at]riseup.net
Filmvorführung "Krieg ohne Ende" [16:00 - 17:00 h]
Haifa Rosenbaum/Samira Fansa
Der essayistische Film ist der Versuch der Annäherung an den Zusammenhang zwischen Krieg anderswo und Alltag hier, zwischen Unterdrückunbg und Zerstörung und den Prophezeiungen indigener Strukuren über die globalen Zerstörungen und deren Folgen. Er beginnt irgendwo in Neukölln an einer Bushaltestelle und führt in bekannte und Unbekannte Orte Berlins und an Kriegsschauplätze und versucht sich in der Verdichtung einer Wahrnehmung, die jenseits einer Situation scheint, die unter Kontrolle ist.
Filmveranstaltung "Land unter Strom. Staudämme – Millionengewinne auf Kosten von Mensch und Natur" [17:00 - 19:00 h]
Dorit Siemers / Heiko Thiele (Zwischenzeit e.V.)
Film und Infoveranstaltung mit Filmteam Dorit Siemers u. Heiko Thiele (Zwischenzeit e.V.) Die mittelamerikanischen Wirtschaften befinden sich in einem neoliberalen Umgestaltungsprozess. Insbesondere der Plan Puebla-Panamá soll die infrastrukturellen Voraussetzungen – u.a. für die Ansiedlung transnationaler Unternehmen – schaffen. Zur Deckung des wachsenden nergiebedarfs sind zahlreiche Staudämme in Planung oder Konstruktion. Die produzierte Energie und das Stauwasser sind v.a. für die Niedriglohnindustrie, die exportorientierten Monokulturen, den Tourismussektor und den Energieexport bestimmt. Auch deutsche Unternehmen sind am Ausbau des mittelamerikanischen Energiesektors beteiligt. Für sie schafft der deutsche Staat durch sog. Entwicklungshilfe und Hermesbürgschaften gezielt Absatzmärkte – selbst wenn diese bereits mit blutigen Diktaturen zusammengearbeitet haben. Vier Beispiele aus Honduras, Guatemala und Mexiko dokumentieren die gravierenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Folgen von der Planung bis zur Inbetriebnahme und die dahinterstehenden Profit- und Machtinteressen. Das Filmteam begleitete Betroffene und Organisationen, die Widerstand gegen Enteignung und Naturzerstörung leisten. Auf der anderen Seite kommen Unternehmer und PolitikerInnen zu Wort.
Samba als Aktionsform [17:00 - 19:00 h]
Rhythms of Resistance Berlin