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Innenansichten, Widersprüche und Potenziale von Prekarisierung

Prekarisierung ist mehr als rechtliche, soziale und finanzielle Unsicherheit. Gefragt ist auch die Fähigkeit, sich selbst kreativ zu entwerfen und neue flexible Formen von Kollektivität zu entwickeln. Hierin befreien sich die Einzelnen nicht selten aus rigiden Vorstellungen von patriarchal-fordistischer Normalität. Alternative Wünsche – vorangetrieben durch migrantische und feministische Theorie wie Praxis – fließen in prekäres Arbeiten und Leben ein. Paradoxerweise sind diese Praxen zugleich Teil einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der die individuelle Lebensqualität immer stärker an den persönlichen Erfolg auf freien Märkten geknüpft ist.
Uns interessiert, wie sich unterschiedliche Gruppen von Prekarisierten in diesem Widerspruch bewegen. Und auf welche verallgemeinerbaren Momente von Handlungsfähigkeit, die über ein Selbstmanagement hinaus gehen, verweisen sie damit?

14.30 - 16.30 Uhr
Ausgehend von der Arbeits- und Lebenssituation von Migrantinnen in Österreich und Hongkong fragen wir nach kollektiven Formen, in denen sie ihren Alltag organisieren und politisch handlungsfähig werden. Die Komplexität ihres prekären Alltags wird mit einem 10-minütigen Video eingefangen.
Mit: Moira Zoitl (Künstlerin, Berlin/Wien), Luzenir Caixeta (MAIZ, Linz, www.maiz.at)

17.00 - 19.00 Uhr
Die flexible Gestaltung der alltäglichen Reproduktion betrachten wir nicht nur als eine Folge neuer ökonomischer Zwänge. Die Frage ist, inwiefern das Aufbegehren gegen patriarchal-fordistische Normalität und die (massenhafte) Suche nach alternativen Lebensweisen eine Bedingung für die Durchsetzung neuer Arbeits- und Produktionsverhältnisse darstellen und wie sie in kollektive Strategien überführt werden können.
Mit: Ursula Huws (Feministin aus London), und Nicole Mayer-Ahuja (SOFI Göttingen)

Texte zur Vorbereitung:
von U. Huws "Die Produktion eines Kybertariats", in: Das Argument 248, 2003
außerdem:

Moderiert von: Mario Candeias (Argument), Iris Nowak (Argument, RLS), Susanne Spindler (FiSt, RLS-NRW), Silke Veth (RLS, arranca)

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