Urgent Action für entführte Zapatistas

29.04.2025, Chiapas

In Chiapas wurden 2 zapatistische Aktivisten entführt, drei Tage später tauchen sie in San Christobal vor Gericht auf. Wir dokumentieren die Aufforderung zu einer Urgent Action von Frayba.

Frayba.

27. April 2025.

San Cristóbal de Las Casas, Chiapas.

Erste Aktualisierung der Urgent Action 01.

 

Aktualisierung: Sicherheitskräfte und Militärs lassen zwei Zaptistische Unterstützungsbasen verschwinden.

 

Neuer Angriff auf die Autonomie.

Die Compañeros José Baldemar Sántiz Sántiz und Andrés Manuel Sántiz Gómez wurden - nach 55 Stunden durch Sicherheitskräfte und Militär verschwunden gemacht - dem Kontrollgericht und Tribunal der Anklageerhebung von San Cristóbal de Las Casas vorgeführt.

Wegen welchem Delikt sie verhaftet sind, ist (noch) unbekannt. Wir werden die Situation weiterhin dokumentieren.

Wir danken der Solidarität. Der öffentliche Druck hat ihre Lebend-Präsentation möglich gemacht.

Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas A.C. (Frayba) erhielt eine dringende Meldung von der Vollversammlung der Kollektive der Autonomen Zapatistischen Regierungen (Asamblea de Colectivos de Gobiernos Autónomos Zapatistas - ACGAZ), Caracol II von Oventik, Chiapas, mit folgendem Inhalt:


Am 24. April 2025, gegen 15:30 Uhr, in der Gemeinde San Pedro Cotzilnam, offizieller Landkreis Aldama, Chiapas, Autonome Region Vicente Guerrero:

In einer groß angelegten gemeinsamen Operation - mit etwa 39 Fahrzeugen der Nationalgarde, der mexikanischen Armee, der Soforteinsatztruppe Pakal, der Ermittlungsbehörde der Staatsanwaltschaft, der Staatspolizei, dem Ministerium für Sicherheit und Bürgerschutz der Bundesregierung, begleitet von zwei Fahrzeugen mit bewaffneten Zivilisten - wurden ohne richterlichen Beschluss Hausdurchsuchungen in Wohnstätten von Familien der Zapatistischen Unterstützungsbasen durchgeführt.

Dabei wurde gewaltsam in die Häuser eingedrungen und die tsotsilen Compañeros José Baldemar Sántiz Sántiz, 45 Jahre alt, und Andrés Manuel Sántiz Gómez, 21 Jahre alt, festgenommen. Anschließend setzte der Konvoi seine Fahrt in Richtung des Landkreises San Andrés Larráinzar fort.


Das oben Beschriebene geschieht im gravierenden Kontext von Überwachung und Schikanen durch diese Polizei- und Militäreinheiten. Wir haben dies kürzlich auch dokumentiert im Rahmen des Treffens „Rebel y Revel Arte" (1), welches von der EZLN im Caracol Jacinto Canek in Tenejapa und im CIDECI in San Cristóbal de Las Casas einberufen worden war. Dort fanden Patrouillen statt und es wurden Kontrollpunkte (der Sicherheitskräfte) an Durchgangspunkten errichtet, TeilnehmerInnen des Treffens wurden befragt und eingeschüchtert. Hervorzuheben ist, dass an diesen Orten solche Sicherheitsmaßnahmen unüblich sind.

Seit Anfang diesen Jahres haben verschiedene Gemeinden, soziale Organisationen und Menschenrechtsorganisationen aus Chiapas schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert, welche von Kräften dieser Polizei- und Militäroperationen begangen wurden. Dabei wurden EinwohnerInnen misshandelt und es kam zu Diebstählen aus deren Häusern, inklusive willkürlicher Festnahmen.


Wir bitten die nationale und internationale Solidarität weiterhin aufmerksam zu sein, bezüglich Aktionen, über die wir informieren werden.
 

(*1) https://fryaba.org.mx/hostigamiento-vigilancia-rebel-revel

 

 

 

Unterzeichnet die Urgent Action, um von der Bundesregierung und der lokalen Regierung die Lebend-Präsentation der Compañeros José Baldemar Sántiz Sántiz und Andrés Manuel Sántiz Gómez, zapatistische Unterstützungsbasen, zu fordern.

 

Originalquelle der Nachricht:

https://www.frayba.org.mx/actualizacion-fuerzas-de-seguridad-y-militares-desaparecen-2-bases-de-apoyo-zapatistas